Kindheiterinnerungen: Eau de Zigarette

Was dem einen der Vanillegeschmack der 80er, ist den anderen der Duft der verqualmten Wohnung der 70er. Hier eine kleine Glosse um Kindheitserinnerungen. Ein kurzweiliges Plädoyer für … lest selbst.

Raucher aufgepasst: Wir sind die modernen Eskimos! Dank des Nichtraucherschutzgesetzes ist der frostige Balkon jetzt unser Wohnzimmer. Seit 2007 ist das unser neues Hobby: Frieren für die Sucht!

Erinnert ihr euch noch an die Zeiten, als Rauchen überall erlaubt war? Kneipen, Clubs, sogar im Auto. Ich vermisse das ja; übrigens besonders im Auto.

Tja, in meine Kindheit war alles besser: Im Wein gab es noch Frostschutz, im Badesee konnte man mitunter Fotos entwickeln und nicht nur auf der Rückbank des elterlichen Autos war man umgeben von diesem heimeligen Duft nach Zigaretten.

Als Kind liebte ich das: hinten im Auto zu sitzen, umgeben von Papa’s Zigaretten-„Duft“. Das war wie eine warme Umarmung.

Heute? Ich sprinte raus in die Kälte, nur um schnell eine zu qualmen. Und dann wieder rein. Ein ewiges Rein-Raus. Und wenn’s um Zigaretten geht, dann laufe ich noch weiter: zum nächsten Automaten. Naja, frische Luft und regelmäßige Spaziergänge sollen ja gesund sein.

Stellt euch vor, es gäbe Duftbäume fürs Auto mit dem Aroma „Eau de Zigarette“. Ein Traum! Der würde mir die Kindheit zurück ins Auto zaubern. Da hängt er dann, mein persönlicher Erinnerungsbaum, und schwelgt in guten alten Raucherzeiten.

Und ja, ich weiß, Rauchen ist ungesund. Aber ein bisschen Nostalgie im Auto kann doch nicht schaden, oder? So ein Duftbaum wäre meine kleine Reise zurück in die Zeit, als die Welt noch ein Raucherzimmer war.


Eine kleine Glosse um Kindheitserinnerungen. Was wohl die olfaktorischen Kindheitserinnerungen der Generation X sein werden? Der Geruch von Sekundenklebern oder der Geruch von veganen Würstchen?

Angefangen hat diese neue Rubrik mit kleinen kurzweiligen Kurzgeschichten ja mit der Katzengeschichte um die Katze Mini. Daher noch was mit Katzen zum Abschluss, einen Hauch sarkastisch, wie es hier bei DENTFX ja gerne mal vorkommen darf:

Ich mag ja Katzen nicht so gerne.

… ich nehm‘ lieber Ente oder Rindfleisch süß-sauer.

Berlin, Harburg, Buxtehude und Mutter Beimer. … in welcher Stadt hat eigentlich die Lindenstraße gespielt? Dortmund? Und: wurde in den ersten Folgen dort auch in Kneipe, Wohnzimmer und Auto geraucht? Ich guck ja gerne alte DDR Krimis (oder die alten BRD Krimis), um mal zu sehen, wie das Leben in meiner Kindheit so war. Denn: eigentlich erinnere ich mich nicht wirklich an meine Kindheit. Vielmehr erscheinen es mir die Fotos und Erzählungen zu sein, die das bestimmen, was ich Erinnerung nenne. An den Geruch des Wohnzimmers bei Oma und Opa (Zigarrenraucher) oder die Milchkammer auf dem Hof erinnere ich mich dagegen noch gut. Das war übrigens auch der Aufhänger für diese kleine Kurzgeschichte / Glosse. … und Nichtraucher bin ich auch. Für Restaurants ist das seit 2007 auch viel angenehmer für mich, … nur nicht im Eingangsbereich, wo sich die bibbernden Raucher treffen. Angenehme Raucherzimmer in Restaurants wären für Raucher wie Nichtraucher netter, finde ich.

Aber ich schweife ab. Es geht doch nur um Kindheitserinnerungen der 70er und 80er hier.

JanDabei, lustige Sachen bei DENTFX.